Bewegung statt Medikamente

Physiotherapie in Schaffhausen | Physiotherapie in Diessenhofen

Es ist nicht unbedingt eine bahnbrechende Neuigkeit, dass Bewegung gesund ist – aber neueste Studien an über 158.000 Teilnehmern belegen ein weiteres Mal wie weitreichend der Effekt regelmässiger Bewegung für unseren Körper ist. Auch konnte jetzt konkreter die Frage beantwortet werden, wie viel Bewegung es nun wirklich braucht um effektiv ein längeres und auch ein „fitteres“ Leben führen zu können.

Neben der Tatsache, dass regelmässige Bewegung diversen schwerwiegenden Erkrankungen vorbeugen kann, wird Bewegung heute auch gezielt mit zur Therapie dieser Krankheiten eingesetzt. Die rein medikamentöse Behandlung dieser Krankheiten ohne gleichzeitig regelmässige Bewegung mit den Medikamenten zu kombinieren, wird mittlerweile in der Medizin als „Kunstfehler“ betrachtet (Tabelle: Löllgen H., 2015).

Physiotherapie Einfluss auf Erkrankungen und deren Heilungsprozess im Überblick.

Die Wirkung regelmässiger Bewegung zur Risikominderung von Morbidität (Krankheit) und Mortalität (Tod) liegt bei ca. 20- 30%. Somit ist Bewegung vergleichbar bis besser wirksam als eine Therapie ausschliesslich mit Medikamenten.

Für uns Physiotherapeuten ist insbesondere die Tatsache von Bedeutung, dass chronische Rückenschmerzen, welche einen Grossteil unserer täglichen Arbeit ausmachen, deutlich seltener bei sportlich aktiven Menschen auftreten als bei Inaktiven (Shiri et al., 2017).

Und nun stellt sich natürlich die Frage: Wie, wie häufig und wie lange muss ich mich nun bewegen um den optimalen Effekt zu erzielen? Aktuelle Empfehlungen, basierend auf der aktuellen Studienlage, unterscheiden sich ganz individuell – je nach Ausgangssituation und Ziel.

Auch wenn die Trainingshäufigkeit bei der Behandlung verschiedener Krankheiten ähnlich hoch sein sollte wie zur Prävention (3-5x/ Woche), so gibt es doch unterschiedliche Empfehlungen bei der Intensität.

Mann im hohen Alter noch sehr sportlich unterwegs.

Den optimalen Effekt zur Gesunderhaltung und allgemeinen Risiko- Reduktion erhält man bei ca. 150min/ Woche- verteilt auf 3- 4 Tage. Hier spielt es auch keine Rolle, ob ich lieber walke, schwimme oder Fahrrad fahre. Zusätzlich zwei Einheiten/ Woche Krafttraining und Übungen zur Beweglichkeit vervollständigen das Programm.

Wintersport hält fit und ist gut für die Atemwege.

Genauere Trainingsempfehlungen für diverse Krankheitsbilder wie auch zur allgemeinen Prävention können auf der Homepage der „European Federation of Sports Medicine Association“ (EFSMA/ www.efsma.eu) abgerufen werden.

Literatur
Löllgen H. 2015; Gesundheit, Bewegung und körperliche Aktivität. Dtsch Z Sportmed.; 66: 139-140.
Shiri R, Falah-Hassani K. 2017; Does leisure time physical activity protect against low back pain? Systematic review and meta-analysis of 36 prospective cohort studies
Br J Sports Med; 51:1410–1418

Dieses Physiotherapie-Wissen stammt von:

Cay Botzenhart

Dipl. Physiotherapeut
Dipl. Manualtherapeut
Master of Science (MSc) Health Ergonomics